DigiLIFE - Digitales Lerntagebuch mit individuellem Feedback

William Stern Programm: Förderprojekt 2023-2027

Projektinfos

Wer

Franziska Zmatlik, Dr. Henrik Bellhäuser; Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Wo

Mainz

Wann

2023 – 2027

Wie viel

€ 259.950

Website

bildungswissenschaften.psychologie.sowi.uni-mainz.de/...

Karg Ansprechpartner

Dr. Anne-Kathrin Stiller

Themenfeld:
Schule, Beratung
Projektfeld:
Karg Wissenschaft

Von Oktober 2023 bis März 2027 entwickelt eines der ausgewählten Forschungstandems des William Stern Programms, Franziska Zmatlik und Dr. Henrik Bellhäuser, an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ein innovatives digitales Lerntagebuch: „DigiLIFE“. Es wird anschließend als Open-Source Smartphone-App veröffentlicht. 

WILLIAM STERN PROGRAMM

Das „digitale Lerntagebuch mit individuellem Feedback als schulische Intervention für Hochbegabte (DigiLIFE)“ unterstützt hochbegabte Schüler:innen dabei, ihre Lernprozesse zu verbessern und möglichem Underachievement entgegenzuwirken. Es hilft den Lernenden dabei, Ziele zu setzen, ihr Lernverhalten zu planen und ihre Motivation aufrechtzuerhalten. Das unmittelbare Feedback ermöglicht insbesondere die frühzeitige Erkennung ungünstiger Lernmuster, die zu Underachievement führen können. Auf diese Weise trägt das Projekt zu einer begabungsgerechten Förderung bei.  

Erste Projektphase: Entwicklung des Lerntagebuchs 
Geplant sind mehrere Pilotstudien zur Entwicklung und empirischen Erprobung des Lerntagebuchs. In der ersten Hauptstudie dokumentieren hochbegabte Schüler:innen der Klassenstufen 6, 8 und 10 täglich ihr individuelles Lernverhalten in Hinblick auf u. a. Zielsetzung, Planung, Selbstwirksamkeit, Zufriedenheit und Wohlbefinden. Diese Studie ermöglicht Einblicke in das alltägliche Lernverhalten sowie Prognosen von möglichem Underachievement. 

Zweite Projektphase: Feedback zur Optimierung des Lernverhaltens 
Das Lerntagebuch wird um ein automatisch generiertes, personalisiertes Feedback zum Lernverhalten sowie individuellen Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler ergänzt. Dadurch sollen die Schüler:innen in die Lage versetzt werden, ihr Lernen weiter zu optimieren. Bisherige Studien zeigen bereits positive Effekte auf Lernverhalten und Klausurleistungen bei Studierenden. Die zweite Hauptstudie untersucht die Wirksamkeit dieses Feedbacks in Hinblick auf die Optimierung des Lernverhaltens. 

Transparenter Forschungsprozess (Open Science)
Die im Projekt geplanten Studien werden im Open Science Framework präregistriert. Dort werden auch die Methoden, anonymisierten Daten und Ergebnisse des Forschungsprozesses zur wissenschaftlichen Weiterverwendung veröffentlicht. Das Lerntagebuch selbst wird als Smartphone-App entwickelt, um eine einfache und bequeme Nutzung zu ermöglichen sowie nachhaltig über das Projektende hinaus verfügbar zu sein. 

Wissenschaftskommunikation
Neben den traditionellen wissenschaftlichen Verbreitungskanälen wie Publikationen und Konferenzbeiträgen werden die Ergebnisse und Erkenntnisse auch an die breite Öffentlichkeit gebracht. Dies geschieht durch populärwissenschaftliche Medien, Social-Media-Kanäle sowie Workshops und Schulungen für Lehrkräfte und Eltern. Das Bewusstsein für die Bedürfnisse und Potenziale hochbegabter Schülerinnen und Schüler soll so gestärkt werden. Gleichzeitig werden so praktische Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um deren Lernprozesse zu optimieren.




Zum Forschungstandem 


Franziska Zmatlik, M.Sc., studierte Psychologie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Aus ihrer Masterarbeit zum Thema Glück und Lebenszufriedenheit entwickelte sie Fragen für ihre zukünftige Forschung, die die Themen Lernen, Zielsetzung und -erreichung sowie Lebenszufriedenheit und Glück miteinander verknüpfen. Mit ihrer Forschung will sie Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, erfolgreicher zu lernen, die Freude am Lernen zu erleben, ihre Ziele zu erreichen und dadurch ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen. 

Ich will mit unserem Projekt jungen Menschen mit außergewöhnlichen Begabungen helfen, ihr eigenes Potenzial und ihre eigenen Stärken besser herauszufinden und dadurch in der Schule - aber auch außerhalb - zufriedener und erfolgreicher zu sein.

Dr. Henrik Bellhäuser  promovierte in der Psychologie an der Technischen Universität Darmstadt und ist Postdoktorand am Fachbereich Psychologie in den Bildungswissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich des selbstregulierten Lernens mit digitalen Medien und der algorithmischen Gruppenbildung. Er hat Best-Paper-Awards und Lehrpreise erhalten, verfügt über langjährige Erfahrung in interdisziplinären Forschungsprojekten u.a. aus den Bereichen der Informatik, der Mathematikdidaktik, den Ingenieurwissenschaften und der Medizin. Sein zentrales Forschungsthema, das selbstregulierte Lernen, erschien ihm im Rahmen der Begabtenförderung als besonders relevant, weil Hochbegabte aufgrund ihrer hohen Intelligenz oftmals wenig Selbstregulationsstrategien entwickeln. Somit könnten Selbstregulationsinterventionen wie z. B. das digitale Lerntagebuch möglicherweise der Entstehung von Underachievement entgegenwirken.

Lerntagebücher haben sich in vielen Studien bewährt als Methode, um das Lernen besser zu strukturieren und die eigenen Ziele zu erreichen. Wir entwickeln nun erstmals ein digitales Lerntagebuch, das auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten von hochbegabten Schülerinnen und Schülern angepasst ist“, beschreibt Bellhäuser seine Motivation. 

Infos und Ergebnisse aus dem Projekt

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