Enrichmentangebote: Bedingungen für die Teilnahme von Schülern

William Stern Programm: Förderprojekt 2024-2027

Projektinfos

Wer

Vivien Rieder, Dr. Lorena Fleischmann; Universität Heidelberg

Wo

Heidelberg

Wann

2024 – 2027

Wie viel

€ 249.888

Karg Ansprechpartner

Dr. Anne-Kathrin Stiller

Themenfeld:
Schule, Beratung
Projektfeld:
Karg Wissenschaft

Enr!chment: Analyse und Modifikation von Bedingungsfaktoren für eine (Nicht-)Teilnahme (hoch-)begabter Schüler:innen an Enrichmentangeboten

Von Oktober 2024 bis Dezember 2027 untersucht das 2024 im William Stern Programm ausgewählte Forschungstandem, Vivien Rieder und Dr. Lorena Fleischmann, an der Universität Heidelberg, welche Bedingungsfaktoren sich auf eine Teilnahme (hoch-)begabter Schüler:innen der Sekundarstufe I an Enrichmentangeboten auswirken und ob eine Intervention die Teilnahmemotivation steigern kann.  

William Stern Programm

Enrichmentangebote bieten (hoch-)begabten Schüler:innen die Möglichkeit, sich in Ergänzung zum regulären Unterricht vertiefend mit Inhalten zu beschäftigen. Obwohl die positiven Effekte von Enrichmentangeboten gut belegt sind, ist bislang nicht geklärt, warum viele Schüler:innen, die aufgrund ihrer Begabung für die Angebote geeignet wären, nicht daran teilnehmen. Besonders weibliche Schülerinnen sowie Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Elternhäusern sind unter den Teilnehmenden unterrepräsentiert. Im Projekt Enr!chment: „Analyse und Modifikation von Bedingungsfaktoren für eine (Nicht-)Teilnahme (hoch-)begabter Schüler:innen an Enrichmentangeboten“ werden die zugrundeliegenden Mechanismen sowie Ansatzpunkte für eine Motivationssteigerung untersucht. 

Drei Teilstudien 
Geplant sind drei Teilstudien.

  • Schüler:innenstudie
    In der ersten Teilstudie wird ermittelt, welche Bedingungsfaktoren eine Teilnahme an Enrichmentangeboten beeinflussen.
  • Bezugspersonenstudie
    In der zweiten Teilstudie wird untersucht, welche Rolle Einstellungen im Hinblick auf eine (Nicht-)Teilnahme der Schüler:innen spielen.
  • Interventionsstudie 
    Mit dem Ziel, die Teilnahmemotivation zu erhöhen, werden schließlich in der dritten Teilstudie zwei Interventionsvarianten, die an den vorher identifizierten relevanten Bedingungsfaktoren ansetzen, mit Blick auf ihre Wirksamkeit überprüft.


Das Projekt ermöglicht ein umfassendes Verständnis darüber, welche (hoch-)begabten Schüler:innen sich gegen eine Teilnahme entscheiden, obwohl sie dafür geeignet wären und davon profitieren könnten. Mit dem Wissen über die individuellen und systemischen Gründe, die dahinterstehen, und deren mögliche Veränderbarkeit können (hoch-)begabte Schüler:innen, künftig besser angesprochen und unterstützt werden – insbesondere solche, bei denen sich individuelle, soziale und ökonomische Barrieren bislang hinderlich auf eine Teilnahme an Fördermaßnahmen auswirken. Durch eine bessere Gestaltung von Förderangeboten und Informationsstrategien sowie durch gezielte Intervention kann eine größere und diversere Gruppe (hoch-)begabter Schüler:innen von den positiven Effekten von Enrichmentangeboten auf die Begabungsentwicklung profitieren.

Transparenter Forschungsprozess (Open Science)
Die Teilstudien des Projekts werden präregistriert und die Daten und Analysen auf dem Open Science Framework (osf.io) zugänglich gemacht. Damit stehen sie dauerhaft für die wissenschaftliche Weiterverwendung zur Verfügung. Geplant sind außerdem Round-Table-Diskussionen mit Lehrkräften und Anbietern von Enrichmentangeboten zur Stärkung des Austauschs zwischen Forschung und Praxis sowie ein Online-Vortrag für teilnehmende Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte zu den Projektergebnissen. 

Wissenschaftskommunikation 
Die Erkenntnisse werden über wissenschaftliche Konferenzen und (Open Access-) Publikationen sowie mittels praxisorientierten Veröffentlichungen der Forschung und der Fachpraxis zugänglich gemacht. Mit einem Social-Media-Kanal informiert das Projekt die breite Öffentlichkeit und sucht den Dialog mit Jugendlichen und Lehrkräften zum Projektthema.




ZU den FORSCHerinnen 


Vivien Rieder, M.Sc., studierte Psychologie an der Universität Heidelberg und war bereits während des Studiums als Hilfskraft in der Arbeitseinheit Pädagogische Psychologie tätig. Im Rahmen eines Praktikums am Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd kam sie mit Themen der Begabtenförderung in Kontakt. Die Motivation begabter Kinder und Jugendlicher für gewinnbringende Enrichmentangebote zu stärken, ist ihr ein großes Anliegen.

Mir geht es mit unserem Projekt vor allem darum, individuelle Hürden für die Teilnahme an Enrichmentangeboten abzubauen, damit eine diversere Gruppe von solchen Angeboten profitieren kann.“, so Vivien Rieder. 


Dr. Lorena Fleischmann ist Akademische Rätin auf Zeit an der Universität Heidelberg. Ihre Forschungsinteressen umfassen u.a. die Rolle von (Hoch-)Begabung und Motivation für herausragende Leistungen, die Bedingungen für eine (erfolgreiche) Teilnahme an Begabtenfördermaßnahmen und den Einfluss von Interessen auf die Studienfachwahl. Vor ihrem Wechsel an die Universität Heidelberg war sie für mehrere Jahre an der Begabungspsychologischen Beratungsstelle der Universität Würzburg tätig und fertigte dort ihre Promotion zum Thema „Bildungsverläufe ehemaliger Frühstudierender“ an. Sie hat bereits zahlreiche Vorträge und Seminare zu den Themen Hochbegabung und Begabtenförderung gehalten.

Es ist mir grundsätzlich ein Anliegen zu den Themen Hochbegabung und Begabtenförderung zu forschen, da ich der Meinung bin, dass alle Schüler:innen – auch besonders fähige – die Chance haben sollten, ihre Talente voll zu entfalten“, erklärt Dr. Lorena Fleischmann. 

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